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Interview mit Matthias Matting

Beruflich die unendlichen Weiten des Weltraums erkunden? Ein Traum für Matthias Matting, der gerne Astronaut geworden wäre. Obwohl sein beruflicher Weg letztendlich in eine andere Richtung führte, bedeutet das zum Glück nicht, dass Matting nicht regelmäßig ins Weltall reist. Als Physiker beschäftigt er sich sowohl beruflich als auch privat seit Langem mit Weltraumthemen – als erfolgreicher Sci-Fi-Autor und Wissenschaftsjournalist Brandon Q. Morris lässt er auch uns an aufregenden Abenteuern im All teilhaben. Im Interview gibt Matthias Matting uns einen Einblick in seine Leidenschaft für die Science-Fiction, erzählt von seiner neusten Hard-SF-Reihe „Die kosmische Schmiede“, und beantwortet grundlegende Fragen, die sich jeder Sci-Fi-Fan schon einmal gestellt hat.

Sie gewinnen ein Hin – und Rückfahrt mit einer Zeitmaschine. Reisen Sie damit in die Zukunft oder in die Vergangenheit? 
 
Ich würde in die Vergangenheit reisen. Wieso? In die Zukunft reisen wir sowieso in jeder Sekunde. Reisen in die Vergangenheit aber sind wahrscheinlich physikalisch unmöglich. Als Physiker reizt mich das natürlich besonders. Und nebenbei würde ich meinem damaligen Alter Ego ein paar Apple-Aktien kaufen … 
 
Welchen Wissenschaftler/Autor/welche Persönlichkeit (generell) würden Sie gern zu sich zum Abendessen einladen und was würden Sie kochen? 
 
Ich würde gern einmal mit Jules Verne dinieren! Selber kochen würde ich da lieber nicht. Vielleicht lässt sich das mit der Zeitreise verbinden … Dann könnten wir in Paris Essen gehen, und der Meister der Phantastik hätte vielleicht ein paar Tipps für mich. Seine Romane haben mich durch die Kindheit und Jugend begleitet. Ihn würde vielleicht interessieren, wie treffsicher er mit seinen Vorhersagen war. 
 
Beschreiben Sie die Astronomin Celia Baron aus Ihrer Buchreihe „Die kosmische Schmiede“ in 3 Worten und erklären Sie, was Celia als Protagonistin einer Hard-SF-Reihe so außergewöhnlich macht. 
 
Zäh, neugierig, unabhängig. Celia hat einen großen Fehler gemacht, der sie fast um ihre Karriere gebracht hätte. Aber sie lässt sich nicht aufhalten und geht dem Phänomen auf den Grund, das sie entdeckt hat. Wir alle machen Fehler, und es ist spannend, was wir daraus lernen. Darum ist Celia so eine gute. 
 
Celia, Paul und Jaron sind alle unterschiedlich und haben mit unterschiedlichen Dingen im Leben zu kämpfen. Was schweißt sie zusammen und was kann sich die heutige Gesellschaft von ihnen als Team abschauen? 
 
Alle drei sind auf der Suche, das bringt sie zusammen, abgesehen von den temporären Motiven, dass sie sich gegenseitig brauchen. Zum Zusammenhalt führen dann familiäre Beziehungen – sie bilden eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig hilft, eine „found family“. 
 
Die Buch-Serie „Die kosmische Schmiede“ besteht mittlerweile aus vier Folgen. War das so geplant oder haben sich die Ideen immer wieder stückweise neu ergeben? Was war Ihre Inspiration für die Geschichte? 
 
Die Länge der Serie war nicht geplant, aber am Ende von Teil 1 habe ich schon geahnt, dass es nicht mit drei Folgen abgeschlossen sein würde. Die Ideen selbst ergeben sich bei mir immer beim Schreiben. Ich weiß also jetzt noch nicht, wie Teil 4 ausgeht. 
 
Sie selbst sind als Wissenschaftsjournalist tätig und beschäftigen sich auch privat sehr wissenschaftlich mit dem Thema Weltall, KI, Technik und Zukunft. Wie fließt die Wissenschaft in ihren Schreibprozess mit ein? 
 
Dauernd! Jede neue Entdeckung kann zum geheimen Star in einem neuen Buch werden. Ich verfolge schon aus Neugierde täglich, was in der Welt der Wissenschaft passiert. Dabei verfolge ich einen grundsätzlich optimistischen Ansatz – ich traue der Menschheit zu, die anstehenden Probleme zu lösen. 
 
Die altbekannte Frage, die jeder Science-Fiction-Fan im Leben mal gestellt bekommt: Star Wars oder Star Trek? 
 
Beides 🙂 Ich bin als Science-Fiction-Konsument da nicht besonders wählerisch. Es darf auch gern ein Superhelden-Film sein. Nur, wenn der Anspruch der Filmcrew darin besteht, das Geschehen realistisch darzustellen, verzeihe ich Fehler nicht so gut („Ad Astra“ war in der Hinsicht ein besonderer Reinfall). 

Die Bastion Gottes (Die kosmische Schmiede 2) von Brandon Q. Morris

Gelesen von Mark Bremer
ISBN Hörbuch: 9788727038551
ET: 15.06.2023


Eine Reise in das Herz der Dunkelheit.

2144. Die Astronomin Celia Baron entdeckt in der Dunkelwolke LDN 63 geheimnisvolle Vorgänge, die sich wissenschaftlich nicht erklären lassen. Handelt es sich bei dem Phänomen womöglich um eine Bedrohung? Um das zu klären, rüstet die Menschheit ein Schiff aus. Eine kleine Crew aus fünf Menschen und einer KI macht sich im Kälteschlaf auf die hundertjährige Reise. Doch als das Schiff sein Ziel erreicht, ist alles noch viel rätselhafter. Nichts passt zusammen, und bald stellen Celia und ihre Kollegen fest, dass nicht nur sie in ungeahnte Gefahr geraten sind, sondern das gesamte Sonnensystem von der Zerstörung bedroht ist.

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